Viele Menschen glauben bei stechenden Schmerzen in Kombination mit einer Ansammlung von Blut im Bereich des Venensystems sofort an geplatzte Krampfadern. Es ist jedoch auch gut möglich, dass es sich bei den Blutansammlungen um einen simplen blauen Fleck, eine entzündete Krampfader oder ein gehäuftes Auftreten sogenannter Besenreiser handelt. In beiden Fällen gibt es mit Antistax, Heparin-ratiopharm und vielen weiteren Medikamenten zahlreiche Arzneipräparate, die bei geplagten Venen Linderung versprechen. Sollte es sich aber tatsächlich um eine geplatzte Krampfader handeln, so ist eine zusätzliche Behandlung durch den Arzt dringend notwendig, damit bleibende Gesundheitsschäden ausgeschlossen werden können. Was Sie genau tun sollten, wenn eine Krampfader geplatzt ist und Blut unter der Haut austritt, erfahren Sie hier!
Wie entstehen geplatzte Krampfadern?
Krampfadern (Varizen) entstehen grundsätzlich durch eine Bindegewebsschwäche der Venen. Sowohl die Elastizität als auch der Druck auf die Innenwand der Blutgefäße spielen dabei eine große Rolle, weshalb vor allem Gefäßkrankheiten wie Arteriosklerose häufig als Ursache für Varizen gelten.
Sollte der Gefäßdruck bei bestehendem Krampfaderleiden weiter anhalten, erhöht sich die Gefahr einer Thrombose enorm. Diese wird durch Blutgerinnsel in der Krampfader verursacht und führt so zu einem Komplettverschluss des betroffenen Venenabschnitts. Schwellen die Thrombosen bedrohlich an, ist das ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogene Bindegewebe einer Krampfader häufig nicht mehr in der Lage, dem Gefäßdruck stand zu halten, sodass die Vene in Folge aufplatzt. Ein starker Austritt von Blut aus der Platzwunde unter der Haut gilt hierbei als eindeutiges Indiz für geplatzte Krampfadern. In besonders schweren Fällen von kann es zudem zu einem offenen Bein oder einer Lungenembolie durch Blutstau kommen.
Nun sei aber erwähnt, dass nicht jede Ansammlung von Blut im Bereich der Krampfadern automatisch auf eine geplatzte Vene hindeuten muss. Möglich sind nämlich auch folgende Ursachen für den Blutaustritt:
Blutergüsse im Bereich der Venen: Ein Hämatom oder Bluterguss zeichnet sich unter der Haut nicht nur bei einer geplatzten Krampfader ab. Auch Prellungen, Stürze und andere Gewalteinwirkungen auf die Haut können dazu führen, dass Blut aus kleinen Hautgefäßen austritt. Es handelt sich hierbei um meist oberflächliche Verletzungen, die nur bei umfangreichem Krampfaderleiden das Venensystem gefährden.
Gehäuftes Auftreten von Besenreisern: Als Besenreiser bezeichnet die Medizin eine spezielle Form der Krampfader, die kleinere Venen innerhalb der Hautschichten befällt. Bei einem gehäuften Auftreten dieser netzartigen Krampfadern erscheint die Oberhaut nicht selten wie von einem feingliedrigen Bluterguss durchzogen, obwohl sich hier nur das Blut der prall gefüllten Besenreiser abzeichnet. Eine geplatzte Krampfader liegt in diesem Fall nicht vor, wobei eine Behandlung bzw. Prävention durch Venentabletten oder eine Venencreme auch hier sinnvoll ist.
Entzündete Krampfader: Venenentzündungen zählen zu den häufigsten Komplikationen bei Patienten, die an Krampfadern leiden. Nicht nur, dass die Entzündung das Thromboserisiko deutlich erhöht, sie sorgt auch für Rötungen und Schmerzen an betroffenen Körperstellen. Manch ein Patient geht hier irrtümlicherweise ebenfalls von einer geplatzten Krampfader aus.
Behandlung bei geplatzter Krampfader
Zur Therapie geplatzter Krampfadern stehen Ihnen viele wirkungsvolle Maßnahmen zur Verfügung. Es sei aber darauf hingewiesen, dass es sinnvoller ist, wenn Sie einem Krampfaderleiden vorbeugen, anstatt im späteren Krankheitsverlauf schwere Schäden an Ihren Venen beheben zu müssen. Sollte es dennoch zu Platzwunden an den Gefäßen gekommen sein, gehen Sie wie folgt vor:
- Schritt – Krampfader hochlegen: Um geplatzte Krampfadern zu behandeln, ist es zunächst wichtig, die betroffene Stelle hochzulegen, um den Austritt von Blut zu verringern. Versuchen Sie, das Hochlagern kontinuierlich beizubehalten, bis Sie einen Termin beim (Not-)Arzt erhalten, der sich die geplatzte Krampfader so schnell wie möglich ansehen sollte.
- Schritt – Kompressionsverband legen: Kompressen bieten eine gute Möglichkeit, um den Blutaustritt geplatzter Krampfadern zu reduzieren und die Abheilung der beschädigten Krampfader zu beschleunigen. Auch bei Venenentzündungen, die das Risiko von Thrombosen und somit auch die Gefahr geplatzter Krampfadern drastisch in die Höhe treiben, ist ein Kompressionsverband sehr zu empfehlen. Dabei ist es ratsam, den Verband professionell von einem Arzt legen zu lassen. Alternativ sind auch Kompressionsstrümpfe und der sogenannte Zinkleimverband äußerst wirkungsvoll. Letzterer genießt bei Experten mittlerweile einen sehr guten Ruf, da er sich besonders stabil um den Betroffenen Bein- bzw. Körperabschnitt legt und den Austritt von Blut unterbindet.
- Schritt – medikamentöse Behandlung: Ihr Arzt wird Ihnen nach Untersuchung und Erstbehandlung der geplatzten Venen sicherlich eine Venencreme oder Venentabletten zur Unterstützung des Heilungsprozesses verschreiben. Die Medikamente wirken häufig nicht nur gegen geplatzte Varizen und Besenreiser, sondern auch gegen Venenentzündungen und Thrombosen. Besonders gut bewährt haben sich bisweilen die Präparate Antistax, Heparin-ratiopharm, Fagorutin und Venoruton. Fagorutin im Speziellen ist dabei auch als Venen-Aktiv-Tee erhältlich.
- Schritt – Verzicht auf Nikotin: Auch Zigarettenrauch kann eine geplatzte Krampfader befördern, da Nikotin die Blutgefäße verengt und so den Druck auf die Gefäßwände erhöht. Verzichten Sie daher auf das Rauchen, wenn sie an Krampfadern leiden und diese vor dem Platzen bewahren möchten. Gleiches gilt für die Behandlung geplatzter Krampfadern. Hier können die Inhaltsstoffe von Zigaretten eine Genesung erheblich beeinträchtigen.
- Schritt – Krampfadern veröden oder entfernen: Sollte es sich bei Ihrer geplatzten Krampfader um eine besonders große Wunde handeln, die nur schwer verheilt oder aufgrund ihrer Ausmaße nach dem Abheilen besonders unansehnlich anmutet, besteht die Option, die Varizen veröden oder entfernen zu lassen. Lesen Sie hierzu auch unsere Beiträge zum Thema Krampfadern veröden und Krampfadern entfernen.
Geplatzte Krampfadern – Wann zum Arzt?
Ein Arztbesuch ist bei einer geplatzten Krampfader generell wichtig, damit die vollständige Heilung der Wunde sichergestellt werden kann. Darüber hinaus weiß Ihr Arzt über individuelle Behandlungsoptionen Bescheid, die je nach Art der geplatzten Krampfadern angewandt werden können.
Auch wenn Sie sich dazu entscheiden, Ihre Krampfadern entfernen bzw. veröden zu lassen, oder wenn Sie Thrombosen oder eine Venenentzündung beklagen, ist der fachkundliche Expertenrat eines Mediziners von hohem Wert. Etwaige Gegenmaßnahmen sollten Sie deshalb nur nach ärztlicher Absprache einleiten.
Fazit
Eine geplatzte Krampfader kann zu einem gefährlichen Blut-, im schlimmsten Fall sogar zu Lungenembolien führen. Gemeinsam mit fachärztlichen Maßnahmen sind Kompressen, Cremes und Tabletten wie Antistax oder Heparin oftmals die einzige Möglichkeit, um den Beschwerden der Venen beizukommen. Umso wichtiger ist es deshalb, Einflussfaktoren wie Thrombosen und Venenentzündungen vorzubeugen. Sollte es sich letztlich eher um Besenreiser handeln, gibt es auch dafür entsprechende Behandlungsmöglichkeiten. Wie Sie Ihre Krampfadern und Besenreiser diesbezüglich richtig behandeln, erfahren Sie hier.