Dienstag, März 19, 2024

Psychische Erkrankungen

Psychische Krankheiten – Infos zu psychischen Erkrankungen

Stress, niemals überwundene Erfahrungen in der Kindheit, Verlustängste oder die unüberwindbare Furcht vor Krankheiten. Das tief im Geiste verankerte Gefühl, nicht angenommen zu werden, ja, gar gehasst zu werden, eine unbändige Traurigkeit, die sich wie ein Schleier über einen legt, einen einengt und zur scheinbar stoischen Handlungsunfähigkeit zwingt.

Die Ursachen und die Ausprägungen von psychischen Krankheiten sind so vielseitig, wie die Menschen selbst. Doch gerade in den letzten Jahren tauchen mit der erkrankten Psyche in Verbindung stehende Erkrankungen immer häufiger in den Medien auf. Was über Jahrzehnte verschwiegen wurde, scheint nun allgegenwärtig. Laut des Gesundheitsreports 2013 der DAK schrieben Ärzte im vergangenen Jahr jeden 22. Arbeitnehmer aufgrund einer psychischen Instabilität krank. Die Zahl klingt gering, doch verglichen mit dem Jahr 1997, in dem nur jeder fünfzigste Krankenschein einen psychosomatischen Grund angab, ist die Zahl erschreckend. Dennoch kann selbst bei Erkrankungen, wie dem gerne in den Medien genannten Burnout kein Massenphänomen zugemessen werden. Hinter der offenbaren Volkskrankheit verbirgt sich nicht selten eine handfeste Depression, die häufig eine tief liegende Ursache besitzt.

Vor Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen ist niemand gefeit. Das zeigt beispielsweise eines der medienwirksamen und traurigen Beispiele der jüngsten Geschichte. Der Profitorwart von Hannover 96, Robert Enke, beging am Ende seines langjährigen Leidenswegs Suizid. Dank der Offenheit, mit der die Familie des Torwartes sowie der Verein mit der Erkrankung umgingen, wurde die Debatte um psychische Erkrankungen öffentlichkeitswirksam und die Akzeptanz der Krankheitsformen deutlich verbessert.

Symptome psychischer Krankheiten

[toc]

Krankheiten der Psyche können nicht in so deutliche Symptome unterteilt werden, wie eine Blinddarmentzündung oder eine Grippeerkrankung. Die Symptome sind so vielseitig und vielschichtig, wie die Ursachen der jeweiligen Krankheit. So klagen unter einem Burn-out leidende Personen über eine dauerhafte Müdigkeit, einen unglaublichen Erschöpfungszustand, der den Körper und den Geist gleichermaßen betrifft. Depressive Menschen hingegen leiden unter Antriebslosigkeit und einer ungemeinen Traurigkeit, die alles zu verschlingen droht. Wer unter manischen Depressionen leidet, erlebt ein stetiges Wechselspiel zwischen Tiefen und Höhen, wobei sie in den Höhen dazu neigen, die Kontrolle über sich und das Leben zu verlieren.

Bekannter und im fortschreitenden Verlauf selbst für Außenstehende deutlich erkennbar, sind die Symptome von Essstörungen. Zu diesen werden Erkrankungen wie die Magersucht, Bulimie sowie die Esssucht gezählt. An Magersucht leidende Personen besitzen ein verzerrtes Bild von sich selbst und fühlen sich allgemein zu dick. Selbst, wenn sie unter starkem Untergewicht leiden, fühlen sie sich weiterhin zu dick. Die Bulimie führt zu starken Essgelüsten, die in der Regel im erzwungenen Erbrechen enden. Auch hier stehen das Gewicht und ein gestörtes Körperempfinden im Vordergrund.

 

Weitere psychische Erkrankungen können sich in selbstverletzenden, unkontrollierten Verhaltensweisen äußern. Wiederum andere Symptomatiken werden selbst von Außenstehenden als merkwürdig empfunden. Leiden Betroffene unter Zwängen, offenbaren sich diese beispielsweise in Wasch-, Zähl- oder Ordnungszwängen. Einige Betroffene müssen Handlungen in einer bestimmten Reihenfolge durchführen, die für jeden Beobachter unsinnig erscheint. Der Betroffene hingegen ist der festen Überzeugung, dass Änderungen des Zwangsverhaltens zu großem Unheil führen.

Ursachen für psychische Erkrankungen

Es gibt drei Hauptursachen, die in einer engen Verbindung mit psychosomatischen Krankheiten stehen:

  • Genetische Veranlagung
  • traumatische Erlebnisse
  • Stress/Überforderung

Während sich die ständige Stressbelastung relativ deutlich erkennen lässt, liegen traumatische Erlebnisse häufig in der Kindheit begründet und sind dem Betroffenen selbst nicht immer bekannt. Der menschliche Geist neigt dazu, traumatische Erfahrungen zu verdrängen, sodass gerade störende Einflüsse in der frühen Kindheit über Jahre hinweg zu keiner Störung und mit einem Mal zum Zusammenbruch führen. In Fachkreisen werden die Folgen traumatischer Erlebnisse als posttraumatische Belastungsstörung bezeichnet. Aber auch Unfälle, schwere Krankheitsfälle im Freundes- oder Familienkreis oder jüngere, negative Erfahrungen fallen in dieses Störungsgebiet.

Der Missbrauch von Drogen und Alkohol kann ebenfalls zu einer psychischen Erkrankung führen. Oftmals ergibt sich jedoch ein umgekehrtes Bild und Betroffene versuchen, ihre Probleme unter Zuhilfenahme von Alkohol und Drogen zu überspielen.

Vorsorgemöglichkeiten

Anhedonie
CC0

Vielfach kann nur stressbedingten psychischen Erkrankungen vorgebeugt werden. Auf äußere Umstände und Erfahrungen hat niemand Einfluss. Allgemein unterstützt eine gesunde, ausgewogene Lebensweise das körperliche und seelische Wohlbefinden, ebenso das Schaffen von Ruheoasen im Alltag. Das »Hineinfressen« von Wut und Problemen kann sich auf Dauer ebenso negativ auf die Psyche auswirken, daher sollte generell versucht werden, offen und aktiv mit Problemen umzugehen.

Eltern sollten bereits in Kindesalter darauf achten, das Selbstbewusstsein des Kindes aufzubauen. Erzählt das Kind von schlechten Erfahrungen in der Schule, sollten diese unbedingt ernst genommen werden. Mobbing im Kindesalter kann durchaus nach Jahren zu einem seelischen Zusammenbruch führen. Allgemein gilt, die einem selbst nahestehenden Personen und sich selbst zu beobachten. Wer spürt, dass das Leben aus den Bahnen gerät, sich die Gedanken nur noch um das eigene Gewicht drehen, ständige Schlafstörungen und Albträume auftreten oder Traurigkeit den Tagesablauf bestimmt, sollte in jedem Fall einen Arzt aufsuchen und offen über die Problematik reden.

Liste der häufigsten psychischen Erkrankungen

Mit einer psychischen Erkrankung ist niemals zu spaßen. Häufig vermischen sich die Symptome diverser Krankheitsbilder miteinander, sodass Betroffene unter diversen Krankheiten leiden. Allgemein häufig diagnostiziert werden folgende Erkrankungen:

  1. Essstörungen
  2. Angststörungen
  3. Burn-out
  4. Depression
  5. Borderline-Persönlichkeitsstörung
  6. Posttraumatische Belastungsstörung
  7. Schizophrenie
  8. Bipolare Störung
  9. Dissoziative Störungen
  10. Störung der Impulskontrolle