Jeder Mensch leidet in seinem Leben regelmäßig unter Schwindel. Die Gründe hierfür sind vielfältig und müssen nicht unbedingt mit einer Erkrankung oder einer Problematik zusammenhängen. Es genügt schon die heitere Fahrt auf einem Karussell, damit Sie sich unsicher auf den Beinen fühlen und unter Schwindel leiden.
Die Problematik kann jedoch auch eine weitere Ursache haben. In den letzten Jahren klagen vermehrt Patienten über Schwindelanfälle und Unwohlsein, ohne dass eine direkte Erkrankung vorliegt. In diesen Fällen spielt die Psyche eine wichtige Rolle, die unter der alltäglichen Stressbelastung, die auf sie einstürmt, nicht zurechtkommt. Ärzte zählen diese Problematik zu den psychosomatischen Symptomen. Selbst wenn der Schwindel Ihr Wohlbefinden nur minimal und kurzzeitig beeinträchtigt, sollten Sie ihn als Alarmsignal ansehen. Ändern Sie Ihr Verhalten nicht und verzichten Sie darauf, sich Ruheinseln zu schaffen, könnten Sie mitunter an Burnout oder gar einer Depression erkranken.
Kommt der Schwindel durch Stress?
Das können ausschließlich Sie allein entscheiden. Gehen Sie in sich und analysieren Sie Ihren Tagesablauf. Sie wissen, ob Sie unter Druck und unter Anspannung stehen und sich fürchten, mit den Anforderungen der Arbeit nicht zurechtzukommen. Doch glauben Sie nicht, dass nur der Beruf für Stress sorgt. Wächst Ihnen der Haushalt über den Kopf, wissen Sie nicht mehr, wie Sie die Termine Ihrer Kinder und Ihrer Familie vereinbaren sollen, dann liegt die Vermutung nahe, dass Sie überlastet sind. Treten die Schwindelattacken allerdings auch bei absoluter Ruhe auf oder können Sie Stressfaktoren ausschließen, können andere Ursachen vorliegen. Ein Besuch beim Arzt sollte deshalb unbedingt auf dem Programm stehen, um organische Probleme auszuschließen.
Stressabbau auf der Arbeit
Selbst wenn Sie Stress haben, sollten Sie zwischendurch durchatmen. Sie erhöhen den Stresspegel nicht durch die kurze Ruhepause, vielmehr sind Sie nach dem Durchatmen wesentlich leistungsfähiger. Sobald Ihnen Ihr Körper zeigt, dass er überlastet ist, gilt Ihr erster Gedanke allein Ihnen selbst. Hier einige konkrete Maßnahmen zum kurzfristigen Stressabbau:
- Planen Sie im Büroalltag immer wieder kurze Pausen an. Wenn Sie zumeist am Bildschirm sitzen, sollten Sie sich stündlich für fünf Minuten vom Computer entfernen. Das ist Ihnen auch bei großer Belastung möglich.
- Wie wäre es, wenn Sie während der PC-Auszeit andere Arbeiten erledigen? Fertigen Sie Kopien an, räumen Sie Akten in den Schrank oder klären Sie einige Aufgaben mit Ihren Kollegen. Sie können die kurze Auszeit auch nutzen, um sich und Ihren Kollegen neuen Tee zu kochen oder
frisches Wasser zu holen. - Zusätzlich zu den Kurzpausen nutzen Sie fortan Ihre Mittagspause. Sie leiden unter Stress und Ihr Körper zeigt Ihnen mit dem Schwindel deutlich, dass er überfordert ist. Lassen Sie während Ihrer Pause die Arbeit links liegen und verlassen Sie Ihren Arbeitsplatz.
- Bewegen Sie sich in Ihrer Mittagspause. Vielleicht liegt ein Park in der Nähe Ihrer Arbeitsstelle oder Sie kennen ein nettes Café? Machen Sie einen ruhigen Spaziergang, atmen Sie tief durch und entspannen Sie sich. Lesen Sie ein Buch, anstatt sich in der Mittagspause mit dem Smartphone zu befassen.
- Schließen Sie untertags immer wieder für einige Augenblicke die Augen und atmen Sie tief durch. Stellen Sie sich vor, wie Sie an einem langen Sandstrand entlanglaufen, dem Meeresrauschen lauschen und den Wind in Ihren Haaren spüren. Dies ist Ihr Fluchtziel, zu dem Sie sich hinwegträumen, sobald Ihnen der Alltag zu viel wird.
Die Freizeit richtig gestalten
Galt früher der Beruf als Hauptstressfaktor, endet Ihr Stress heute nicht beim Verlassen des Büros. Immer häufiger erwarten Unternehmen von Ihren Angestellten, dass diese ständig erreichbar sind. Die Vorgabe ist oft übertrieben und sogar vertragswidrig. Nur in den seltensten Berufsbereichen müssen Sie dauerhaft erreichbar sein – und selbst dann steht Ihnen Freizeit zu. Lesen Sie hier weitere Tipps zur Stressreduzierung in der Freizeit:
- Viele Berufstätige überplanen Ihre Freizeit. Täglich finden Veranstaltungen oder Treffen statt, die den Stresslevel nochmals erhöhen. Schaffen Sie sich mindestens zwei Abende in der Woche, an denen Sie selbst Ihr bester Freund sind.
- Errichten Sie sich Ihre private Ruheinsel. Wie diese aussieht, liegt ganz bei Ihnen. Richten Sie sich Ihre Ruhezone nach Ihren Wünschen ein. Es kann ein ganz gewöhnlicher Ort, ja, sogar das heimische Sofa oder die Badewanne sein. Wichtig ist nur, dass Sie sich für zwei Stunden zurücklehnen und entspannen.
- Sorgen Sie für Ausgleichssport. Das mag nun erst nach neuem Stress klingen, doch hilft Ihnen Sport beim Stress- und Frustabbau. Wenn Sie sich auspowern, fällt all die Anspannung von Ihnen ab.
- Sobald Ihr Körper gegen die Stressbelastung rebelliert, müssen Sie umdenken. Das ist ein schwerer Schritt, doch der einzige Weg, der Ihnen hilft. Sie werden immer wieder in alte Verhaltensweisen zurückfallen, doch müssen Sie diese schnell erkennen. Dabei kann Ihnen ein Tagebuch helfen.
- Scheuen Sie sich auch nicht, sich in professionelle Hände zu begeben. Schauen Sie in Ihrer Stadt um und informieren Sie sich über Selbsthilfegruppen. In vielen Städten gibt es mittlerweile kompetente Hilfe für Burnout-Patienten, die auch Personen offenstehen, die noch nicht völlig ausgebrannt sind. Trauen Sie sich und machen Sie den ersten Schritt.
Bedenken Sie immer: Sie haben nur diesen einen Körper – hegen und pflegen Sie ihn, gerade, wenn er Ihnen deutlich mitteilt, dass er überlastet ist.