
Kontaktlinsen oder Brille – bemerken Sie im Alltag einen zunehmenden Verlust der Sehkraft, wird Ihr Augenarzt sie früher oder später vor die Wahl einer geeigneten Sehhilfe stellen. Neben operativen Eingriffen mittels Laser bleibt in der Regel nur der Einsatz von Kontaktlinse oder Brille. Das Ziel: Dank der Sehhilfen wird Ihre Sehkraft wieder hergestellt. Gegenüber der Brille haben Kontaktlinsen scheinbar viele Vorteile. Sie fallen im Alltag Ihrer Umwelt nicht auf, beschlagen nicht und erreichen bei bestimmten Spielarten der verschiedenen Sehschwächen eine deutliche Verbesserung.
Allerdings verlangen die Linsen Ihre volle Aufmerksamkeit, wenn es um die Kontaktlinsenpflege geht. Der Grund, warum Sie Kontaktlinsen regelmäßig – sprich täglich – pflegen müssen, liegt unter anderem in der Zusammensetzung Ihrer Tränenflüssigkeit. Darin enthalten sind Salze, Proteine und Zuckerverbindungen, die sich beim Kontakt mit der Kontaktlinse auf deren Oberfläche absetzen können.
Dieser Biofilm, der sich auf den Linsen ablagert, bietet Mikroorganismen ideale Lebensbedingungen. Allerdings beginnen für Sie als Träger von Kontaktlinsen damit die Probleme. Hintergrund: Die Mikroorganismen können Infektionen und Erkrankungen des Auges auslösen. Besonders weiche Kontaktlinsen begünstigen die Ansiedlung der Keime aufgrund ihrer besonderen Struktur. Die Pflege der Kontaktlinsen hat also weniger einen ästhetischen Hintergrund. Es geht vielmehr darum, Ihr Auge vor den Angriffen der Keime zu schützen, die sich dank des Biofilms auf der Linsenoberfläche ansiedeln.
Wie sieht die richtige Kontaktlinsenpflege aus?
Grundsätzlich sollte eine Kontaktlinse täglich gepflegt werden. Schließlich bildet sich der Biofilm bei jedem Tragen. Je nach Art der Linse (Sie können sich für harte oder weiche Linsen entscheiden) unterscheiden sich die verwendeten Hilfsmittel. Eine Gemeinsamkeit besteht allerdings darin, dass Sie vor der eigentlichen Kontaktlinsenpflege grundsätzlich Ihre Hände gründlich waschen sollten (eine zusätzliche Desinfektion mit handelsüblichen Desinfektionsmitteln reduziert die Keimzahl, ist aber keine zwingende Notwendigkeit).
Anschließend müssen Sie die Linse reinigen. Dazu geben Sie einfach ein wenig der Reinigungsflüssigkeit in Ihre Handfläche und reiben die Kontaktlinse mit dem kleinen Finger (!) der anderen Hand ab (erfahrungsgemäß weist dieser die geringste Keimbelastung auf). Anschließend sollte die Kontaktlinse noch einmal kurz gespült und in den Aufbewahrungsbehälter mit der Desinfektionslösung gelegt werden.
Hinweis: Auch wenn Trinkwasser heute sehr hohen Standards genügt, ist es als Reinigungslösung für Ihre Kontaktlinsenpflege nicht geeignet. Darin enthaltene Keime können unter Umständen zu sehr schweren Erkrankungen des Auges führen. Nutzen Sie daher nur spezielle Präparate, die auf Ihren Linsentyp zugeschnitten sind.
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Kontaktlinsenpflege – wie pflege ich meine Linsen?
Die Kontaktlinsenpflege ist mit der richtigen Aufbewahrung in den dafür vorgesehen Behältern allerdings noch nicht beendet. Da die Linsen beim Tragen Kontakt zu Ihren empfindlichen Augen haben, sind es oft Details, denen eine hohe Bedeutung beigemessen werden muss. Entnehmen Sie die Kontaktlinsen morgens aus dem Behälter, müssen Sie sich vorher gründlich die Hände waschen, um eine Übertragung von Schmutzpartikeln oder Keimen auf die Linsen zu verhindern. Vor dem eigentlichen Einlegen der Linsen sollten diese mit einer sterilen Kochsalzlösung gespült werden. So lassen sich Reste der Reinigungslösung abspülen, die eventuell zu einer Reizung der Augen führen könnten. Hier noch einmal die wichtigsten Tipps zur Kontaktlinsenpflege im Überblick:
- Tägliche Pflege ist wichtig
- Vor dem Pflegen und der Entnahme gründlich die Hände waschen
- Reinigungslösung auf die Handfläche und die Kontaktlinse mit dem kleinen Finger der anderen Hand abreiben
- Vor dem Einlegen kann eine zusätzliche Spülung mit steriler Kochsalzlösung helfen
Weitere Tipps zur Kontaktlinsenpflege
Grundsätzlich gilt, dass Sauberkeit und Hygiene oberstes Gebot bei der Reinigung und Pflege Ihrer Linsen sind. Welche Punkte sollten Sie darüber hinaus noch im Hinterkopf behalten?
Grundsätzlich:
- dürfen Kontaktlinsen nur über die empfohlene Tragedauer benutzt werden
- sollten Sie die Linsen regelmäßig herausnehmen, um so eine Ansiedelung von Keimen zu vermeiden
- sollte ausschließlich die empfohlene Reinigungs- und Desinfektionslösung verwendet werden
- ist es ratsam, bei Linsen mit längerer Tragedauer auch gegen die Ablagerung von Proteinen vorzugehen.
Da sich im Lauf der Zeit selbst beim Griff zu einer Sehhilfe das Sehvermögen verändern kann, ist ein regelmäßiger Check-up beim Optiker bzw. durch den Augenarzt empfehlenswert. Es kann durchaus passieren, dass dieser einen Wechsel der Linsen empfiehlt, was wiederum zu Unterschieden in der Kontaktlinsenpflege führen kann.