
Eine Schädelprellung tritt nach stumpfen Gewalteinwirkungen auf den Kopf auf. Es handelt sich also um eine von außen provozierte Kopfverletzung, die sich mitunter durch Schwindel und Kopfschmerzen bemerkbar macht. Je nach Unfallhergang und Schwere der Gewalteinwirkung kann die Prellung aber auch eine Gehirnerschütterung oder weitere Folgeverletzungen provozieren, die nicht selten mit Übelkeit oder Wahrnehmungsstörungen einhergehen. In diesem Fall ist für die Behandlung besondere Eile geboten, um bleibende Schäden am Gehirn zu vermeiden. Wie sich das Ausmaß einer Prellung am Schädel beurteilen lässt und welche Maßnahmen zur Behandlung in Frage kommen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Wie entsteht eine Schädelprellung?

Der menschliche Schädel ist bis zu 6 mm dick und dient dem Schutz unseres Gehirns. Allerdings können Integrität und Unversehrtheit der Schädelplatte schnell einen Schaden erleiden, wenn sie von einem Gewalttraumata heimgesucht werden. Eine Kopfverletzung wie die Schädelprellung ist hierbei meist Folge einer leichten Gewalteinwirkung. Dies bedeutet jedoch nicht, dass jede Prellung am Schädel automatisch harmlos ist.
Je heftiger die Wucht, die während der Prellung auf den Kopf ausgeübt wird, desto größer ist der Druck auf die Schädelplatte und folglich auch das potentielle Ausmaß der Verletzung. Nicht selten werden durch eine starke Prellung Blutgefäße der Kopfhaut oder der Kopf selbst beschädigt. Neben einer Beule, Kopfschmerzen und Schwindel sind dann natürlich auch Blutergüsse, Platzwunden oder gar eine Gehirnerschütterung möglich.
Sofern die Schädelprellung nicht in Kombination mit weiteren Verletzungen des Schädels oder Gehirns auftritt, zählt sie jedoch zu den leichten Schädeltraumata 1. Grades. Bei einer reinen Schädelprellung handelt es sich demnach um eine äußerliche Kopfverletzung, die keine Verletzung des Gehirns oder Frakturen des Schädels mit sich bringt. Symptome eines Schädel-Hirn-Traumas, zum Beispiel in Form von Bewusstseinsstörungen, Amnesie oder Bewusstlosigkeit, deuten meist auf eine tiefergehende Begleitverletzung hin.
Ursachen für eine Schädelprellung
Zu einer Schädelprellung kommt es immer dann, wenn der Kopf unter dem Einfluss von stumpfer Gewalt stand. Dies schließt vor allem Haushalts- und Sportunfälle mit ein. Ebenso können schwerwiegendere Kräfte, wie sie beispielsweise bei Verkehrsunfällen wirken, zu einer Schädelprellung führen. Lesen Sie in der folgenden Übersicht mehr dazu:
- Sportunfälle: Unfälle beim Sport sind die häufigste Ursache für eine Schädelprellung. Hierzu zählen unter anderem das Zusammenstoßen mit anderen Spielern bei Mannschaftssportarten wie Fußball, Basketball oder Volleyball, das Annehmen eines Kopfballes durch untrainierte Spieler, sowie sportbedingte Stürze und Schläge, wie sie sehr häufig bei Kampfsportarten, sowie temporeichen Rad- und Laufsportarten vorkommen. Als Begleitung einer Schädelprellung tritt häufig auch eine Kopfplatzwunde auf.
- Haushaltsunfälle: Zu den klassischen Haushaltunfällen, die eine Kopfverletzung wie die Schädelprellung nach sich ziehen, gehört das Anschlagen des Kopfes an harten und schweren Gegenständen, wie Türen, Fenstern und Küchenschränken. Ebenso können aus angehobenen Schränken fallende Gegenstände und Stürze aus großer Höhe, etwa durch Stolpern auf der Treppe oder Fallen von einer Leiter eine Prellung am Schädel begünstigen.
- Verkehrsunfälle: Das Einwirken starker Kräfte bei Verkehrsunfällen kann neben einer Schädelprellung auch eine Gehirnerschütterung oder schwerwiegende Schädel-Hirn-Traumata auslösen. Vor allem das Aufschlagen des Kopfes auf das Armaturenbrett, Lenkrad oder harte Kopfstücke des Fahrer- bzw. Beifahrersitzes sind hier häufige Ursachen für die Prellung. Ebenfalls sehr verletzungsträchtig für den Kopf ist ein Verkehrsunfall, wenn er Inlinesakter oder Radfahrer betrifft, die ohne Helm unterwegs sind.
- tätliche Auseinandersetzungen: Stürze und Schläge müssen nicht zwingend mit einem Unfall in Verbindung stehen. So ist die auf den Schädel einwirkende Gewalt bei Handgreiflichkeiten meistens beabsichtigt. Insbesondere wenn harte und stumpfe Schlaggegenstände (z.B. Flaschen oder Baseballschläger) im Spiel sind, ist der Kopf hier unglaublich gefährdet. In manchen Fällen endet eine solche Auseinandersetzung sogar tödlich, weil der Kraftaufwand gezielt gegen den Kopf des Gegenübers gerichtet wird. Im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt sind gewaltsame Schläge auf den Kopf vor allem für Kinder sehr riskant. Ihr Schädel ist meist noch sehr weich und damit wesentlich empfindlicher gegen Traumata dieser Art. Auch hier können eine Gehirnerschütterung und eine Kopfplatzwunde schnell entstehen.
Symptome bei Schädelprellung
Welche Symptome im Rahmen einer Schädelprellung auftreten, hängt meist von der Schwere der Gewalteinwirkung ab. Solange keine Begleitverletzungen im Schädelinneren entstehen, beschränken sich die Beschwerden meist auf eine kleine Beule, leichte Kopfschmerzen und oberflächliche Blutergüsse. War das Gewalttrauma hingegen äußerst schwer, drohen schwerwiegendere Symptome. Prinzipiell ist jede der folgenden Beschwerden möglich:
- Beule oder Bluterguss am Kopf
- Mitunter auch eine Kopfplatzwunde
- Kopfschmerzen
- Schwindel (bei Gehirnerschütterung)
- kurzzeitige Benommenheit
- Übelkeit
- Müdigkeit und Schläfrigkeit (vor allem bei Kindern)

Diagnose und Therapie bei Schädelprellung
Eine Kopfverletzung sollte zunächst immer gut beobachtet werden. Bei starker Symptomatik ist eine ärztliche Untersuchung zwingend erforderlich. Eine Schädelprellung lässt sich diesbezüglich zunächst durch Blickdiagnose feststellen. Im Anschluss helfen Röntgenuntersuchungen, Computer- und Magnetresonanztomographien dabei, mögliche Verletzungen des Schädelknochens, des Gehirns, sowie Blutungen im Schädelinnenraum, zu entdecken.
Bleiben besagte Untersuchungsmaßnahmen ohne Befund, bedarf eine Schädelprellung normalerweise keiner weiteren Behandlung und sollte ohne Komplikationen von selbst abheilen. Unterstützen können Sie den Heilungsprozess jedoch durch folgende Maßnahmen:
- Kühlung: Hat sich aufgrund eines Unfalls eine Beule oder Platzwunde am Schädel gebildet, so können Sie mit Hilfe von Kühlkompressen deren Abschwellen beschleunigen. Gleichzeitig lindert die Kälte bestehende Kopfschmerzen und lässt Blutergüsse schneller zurückgehen.
- Ruhe und Entspannung: Nach einer Schädelprellung sollten Sie sich und Ihrem Kopf ein erhöhtes Maß an Ruhe gönnen. Ebenso empfiehlt es sich, vorübergehend auf Sport zu verzichten, bis Symptome wie Kopfschmerzen und Schwindel vollständig abgeklungen sind.
- Schmerzmittel: Sollten die Kopfschmerzen sehr stark sein, ist die Vergabe von Schmerzmitteln durchaus denkbar. Hierzu eignen sich am besten leichte Präparate wie Paracetamol und Ibuprofen.
Schädelprellung – Infos zu Verlauf, Komplikationen und Prävention

- Solange es sich um eine bloße Schädelprellung handelt, verläuft diese meist vollkommen unspektakulär und bedarf keiner ärztlichen oder medikamentösen Behandlung. Etwaige Beulen, Schwellungen und Blutergüsse sollten ebenso wie Schmerzsymptome und Schwindel nach wenigen Tagen wieder verschwunden sein.
- Komplikationen tauchen hingegen auf, wenn mit der Prellung am Schädel tiefgreifende Verletzungen der Schädelplatte oder des Gehirns verbunden sind. Eventuelle Hirnschäden sind hier nicht auszuschließen, wenn die Verletzung nicht rechtzeitig behandelt wird.
- Präventivmaßnahmen zur Vermeidung einer Schädelprellung können Sie durch ausreichende Vorsicht bei sturz- und unfallträchtigen Tätigkeiten ergreifen. Wer Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko betreibt, sollte stets einen Kopfschutz tragen.
- Auch im Straßenverkehr ist nötige Vorsicht geboten. Ob als Radfahrer, Inlineskater oder Skateborader – der Kopfschutz ist bei Verkehrsteilnehmern, die nicht im Auto sitzen und dennoch mit erhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind, ein absolutes Muss. Am besten empfiehlt sich hierzu das Tragen von Helmen oder speziellen Protektoren, die eventuelle Stürze oder Schläge auf den Kopf abschwächen können.
- Im Haushalt sind mögliche Unfallherde ebenfalls mit der nötigen Umsicht zu behandeln. Treppen sollten deshalb niemals unachtsam benutzt werden und Leitern stets genügend Halt bieten. Wenn Sie beim Heimwerken mit schweren Gegenständen arbeiten, sollten Sie diese vor dem Heben ausreichend sichern.
- Aggressiven Zeitgenossen ist mit Blick auf mögliche Schläge auf den Kopf dringend aus dem Weg zu gehen. Sollten Sie eine tätliche Auseinandersetzung wittern, egal ob diese Sie selbst oder einen Dritten betrifft, provozieren Sie das Handgemenge nicht durch übertriebenen Heldenmut, sondern rufen sie umgehend die Polizei. Werden bei Kindern vermehrt Beulen oder Blutergüsse im Kopfbereich festgestellt, muss darüber nachgedacht werden, das Jugendamt oder die Schulleitung zu verständigen.
Fazit
Wer sich in Folge eines Unfalls oder nach Gewalteinwirkung eine Schädelprellung zuzieht, sollte diese sorgfältig beobachten und den Kopf vorübergehend besonders schonen. Dies gilt sowohl für leichte als auch für schwere Prellungen, wobei letztere meist weitere Verletzungen mit sich bringen, die eine gesonderte Therapie erfordern. Ob Ihre Schädelprellung einer ärztlichen Untersuchung und Behandlung bedarf, lässt sich meist anhand der bestehenden Symptome beurteilen. Grundsätzlich sprechen starke Übelkeit und Erbrechen, extreme Kopfschmerzen, sowie anhaltender Schwindel und Bewusstseinsstörungen für einen Arztbesuch. Bei Kindern ist eine ärztliche Diagnose ungeachtet der Symptomatik zu empfehlen.