Läuse gibt es bereits seit unzähligen Jahren. Ihr lateinisch korrekter Name lautet pediculus humanus capitis. Bereits vor über 4000 Jahren sollen die Läuse existiert haben. Und auch heute sorgen die kleinen Tiere noch für Furcht und Schrecken. Dabei gibt es eine ganze Reihe an Missverständnissen, die mit Läusen in Verbindung stehen. So spielt beispielsweise die Hygiene der Haare für einen eventuellen Läusebefall gar keine Rolle. Ganz im Gegenteil: Experten sind sich einig, dass sich Läuse sogar viel lieber auf gepflegten Köpfen einnisten. Besonders Kinder sind von der Lausplage betroffen. So wird geschätzt, dass jedes dritte Kind einmal unter einem Läusebefall zu leiden hat. Damit ist dieses Phänomen nach dem Husten die häufigste ansteckende Kinderkrankheit.
Kopfläuse kommen immer und überall vor
Untersuchungen haben ergeben, dass sich Läuse zwar vermehrt nach dem Ende der Sommerferien auf den Köpfen der Kinder auffinden lassen, einen direkten Zusammenhang mit einer potentiellen Häufung in diesem Zeitraum konnten Wissenschaftler jedoch nicht herstellen. Dennoch ist es möglich, dass der Läusebefall bei Kindern mit der Reisehäufigkeit der Familien zusammenhängt. Im Mittelmeerraum sind Läuse im Sommer nämlich besonders oft anzutreffen. Ob dies jedoch wirklich miteinander in Verbindung steht, bleibt bis dato jedoch nur eine Vermutung.
So vermehren sich die kleinen Tiere
Lediglich vier Wochen beträgt die Lebenszeit einer Laus. Dies ist jedoch genügend Zeit, um insgesamt bis zu 100 Eier zu produzieren, aus denen wiederum Larven schlüpfen können. Diese Eier werden auch als Nissen bezeichnet. Damit sich die Nissen auf der Kopfhaut auch gut halten können, verstreut die Laus einen Klebstoff auf der Kopfhaut und in den Strähnen der Haare, der sich nicht durch Wasser lösen lässt. Es dauert circa neun Tage, bis die Larven aus den Eiern schlüpfen. Nach wiederum neun Tagen gelten die jungen Läuse als geschlechtsreif und beginnen sich fortzupflanzen. Dieser Vermehrungsprozess führt zu verschiedenen Problemen:
- Jucken auf der Kopfhaut durch Stiche der Tiere
- Hohe Ansteckungsgefahr für Andere – die Parasiten hüpfen von einer Strähne zur anderen
Kopfläuse sind schwierig zu finden
Sollten Sie gezielt nach den kleinen Läusen suchen, so wird das ein ziemlich schwieriges Unterfangen, denn die kleinen Krabbeltiere sind lediglich zwischen 2,4 und 3,1 Millimeter klein. Zudem besitzen sie die Fähigkeit, sich ihrer Umgebung anzupassen. Bei blonden Haaren wird ihr Panzer sehr hell sein, während sich dieser bei dunkleren Haaren der Farbgebung ebenfalls anpasst. Aufgrund der geringen Größe der Läuse und ihrer schützenden Anpassungsfähigkeit sollten Sie bei der Suche nach ihnen auf eine Lupe zurückgreifen und Strähne für Strähne durchsuchen.
Achten Sie auf die typischen Symptome von Kopflausbefall
Themenwelt: Themenwelt Kopfläuse
Es gibt einige wesentliche Merkmale, die Sie bei Ihrem Kind ganz einfach erkennen können, und die dafür sprechen, dass sich möglicherweise Läuse auf dem Kopf des Kindes eingenistet haben. Hierzu zählen:
- häufiges Kratzen am Kopf
- Klagen über stark juckende Kopfhaut
- Kratzwunden hinter den Ohren, an der Schläfe und im Nacken
Das Jucken der Kopfhaut wird durch das Stechen der Läuse verursacht. Diese fügen der Kopfhaut durch einen winzigen Rüssel mehrere Wunden zu. Aus der offenen Wunde der Kopfhaut beziehen die Läuse ihr Blut, von welchem Sie sich ernähren. Gleichzeitig sondern die Parasiten ein spezielles Sekret ab, welches den Juckreiz auf dem Kopf verursacht.
So erkennen Sie Kopfläuse genau
Während Sie den Kopf Ihres Kindes mit der Lupe nach Läusen suchen, achten Sie vor allem auf die Eier der Läuse. Die sind am leichtesten zu erkennen, da sie sich in hoher Anzahl auf der Kopfhaut befinden. Auch wenn sie mit einer Größe von ungefähr 0,8 Millimeter etwas kleiner sind als Läuse, können Sie die Nissen an ihrer grau-braunen Farbgebung und ihrer ovalen Form gut erkennen. Zudem befinden sich die Eier in den meisten Fällen direkt an der Haarbasis. Doch verwechseln Sie die Eier nicht mit Haarschuppen oder Resten von Haargel und Haarshampoo. Diese lassen sich nämlich relativ leicht von der Kopfhaut entfernen, während die Nissen nur sehr schwer durch die Hände oder eine Bürste zu beseitigen sind.
Um die Suche zu erleichtern, benässen Sie am besten die Haare Ihres Kindes und scheiteln Sie dieses. Dadurch lassen sich Läuse und Nissen deutlich leichter auffinden. Mit einem Nissenkamm und einem Läusekamm können Sie zudem einerseits Läuse und Nissen entfernen, aber andererseits auch schnell erkennen, ob Ihr Kind unter Läusen leidet. Ein Nissenkamm greift die Eier der Läuse zuverlässig, so dass Rückstände beim Kämmen verbleiben. Auf diese Weise können Sie sehr zuverlässig erkennen, ob sich Kopfläuse eingenistet haben.
Tipps zur Erkennung von Kopfläusen im Überblick:
- den Kopf der Kleinen mit einer Lupe nach Kopfläusen absuchen – Kopfhaut, Haaransatz und jede Strähne
- Nissen (Eier der Läuse) sind grau-braun oval
- Ein Nissenkamm und ein Läusekamm helfen bei der Beseitigung und der Erkennung, da beim Kämmen Rückstände verbleiben
Fazit
Wenn Sie eine Nachricht über einen Kopflausbefall im Kindergarten oder der Schule Ihrer Kinder bekommen, sollten Sie wachsam sein. Läuse übertragen sich sehr schnell und hüpfen buchstäblich von Strähne zu Strähne. Wenn Sie das Haar Ihrer Kinder regelmäßig nach Kopfläusen durchsuchen, sollten Sie dafür einen Nissenkamm oder Läusekamm benutzen. Durch das Kämmen der Haare kommen eventuelle Parasiten zum Vorschein. Die Therapie sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt klären, aber die Anwendung von Präparaten wie Infectopedicul hat sich als sehr wirksam erwiesen. Sollten Sie beispielsweise Infectopedicul nutzen wollen, klärt der Arzt, ob es irgendwelche medizinischen Bedenken gibt. In Kombination mit einem Nissenkamm können Sie den Parasiten so gut zu Leibe rücken.