Sind Sie schwanger? In diesem Fall möchten wir Ihnen zuerst einmal einen Glückwunsch aussprechen, denn Sie treten in einen neuen Lebensabschnitt ein und halten bald schon Ihr Kind in den Händen. Doch nicht nur Ihr Blick auf die Welt und Ihre Erfahrungen ändern sich durch die herannahende Geburt, auch Ihr Körper durchlebt drastische Änderungen: Sie nehmen an Gewicht zu, Ihre Haut wird praller und Sie scheinen nahezu zu strahlen.
Die Gewichtszunahme ist jedoch ein heikles Thema, welches nicht jede Mutter betrifft. Während die Einen rein einen größeren Bauchumfang bekommen und sich über eine größere Oberweite freuen, leiden die Anderen unter einer Gewichtszunahme, die auf den ersten Blick gar nicht mit dem heranwachsenden Leben in Verbindung zu stehen scheint. Doch warum ist das so und welche Möglichkeiten haben Sie, einer drastischen Gewichtszunahme vorzubeugen, ohne Ihre und die Gesundheit Ihres Kindes zu gefährden?
Der Körper verändert sich
In den ersten Wochen der Schwangerschaft gibt es kaum Auffälligkeiten, die auf das wachsende Leben hindeuten. Mediziner teilen die gesamte Schwangerschaft in einzelne Phasen ein, die sich auch mit dem steigenden Gewicht beschäftigen:
- Die erste Phase:
In das Anfangsstadium der Schwangerschaft werden die Tage bis zur 12. Schwangerschaftswoche gezählt. Dies ist die heikle Phase, denn die Gefahr eines Schwangerschaftsabbruchs ist sehr hoch. Körperliche Veränderungen spüren Sie innerhalb des ersten Trimesters kaum. Sie nehmen nur wenig Gewicht zu und erkennen auch noch keine Umfangsvermehrung.
- Die zweite Phase:
Jetzt beginnt Ihr Baby spürbar und sichtbar zu wachsen. Im Schnitt nehmen Sie während des zweiten Trimesters pro Woche bis zu 300 Gramm zu. Die Phase erstreckt sich von der 12. Schwangerschaftswoche bis zur 27. Woche und kommt mit deutlichen Veränderungen einher. Neben dem deutlichen Wachstum können Sie nun sogar schon einzelne Bewegungen spüren.
- Die dritte Phase:
Ab der 28. Woche können Sie die Schwangerschaft nicht mehr vorenthalten. Ungefähr 500 Gramm nehmen Sie pro Woche zu. Innerhalb des dritten Trimesters entwickelt sich Ihr Kind vollständig und durch die Umfangsvermehrung spüren Sie bei jeder Tätigkeit, dass in Ihrem Leib neues Leben heranwächst.
Im Schnitt heißt es, dass Sie bis zum Ende der Schwangerschaft zwischen sieben und 18 Kilogramm zunehmen, Allerdings beschränkt sich das Gewicht natürlich nicht allein auf Ihr Baby, sondern stammt oftmals von Wassereinlagerungen und einer Fettzunahme, die nicht selten durch Heißhungerattacken entstehen. Wenn Sie denken, dass Sie aufgrund des heranwachsenden Lebens wesentlich mehr Nahrung zu sich nehmen müssen, irren Sie sich. Experten empfehlen, die tägliche Kalorienhöhe nur um 255 Kalorien zu erhöhen.
Ernährung in der Schwangerschaft
Sie möchten natürlich, dass es Ihrem Kind an nichts fehlt. Gleichzeitig wünschen Sie sich aber auch, nach der Schwangerschaft keine langwierigen und Nerven auftreibenden Diäten durchleben zu müssen. Daher gilt, dass Sie sich möglichst ab der ersten Schwangerschaftswoche gesund und ausgewogen ernähren. Auf diese Weise können Sie sogar die Gewichtszunahme deutlich eingrenzen und sorgen dafür, dass Ihr Kind all die Nährstoffe erhält, die es für ein gesundes Wachstum benötigt. Ihre Ernährung sollte aus viel
- Gemüse
- Obst
- Fisch
- Vollkornprodukten/Getreide
- Flüssigkeit (Wasser, Tee)
- Milchprodukten
- Fleisch
bestehen. Dabei raten Ernährungsexperten, dass Sie nicht die Menge der Nahrung erhöhen, sondern eher auf die Qualität achten. Teilen Sie Ihre Mahlzeiten auf mehrere Mahlzeiten auf. Vier bis fünf kleine Mahlzeiten sind ideal, um die optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen. Beachten Sie nur, dass Sie einen erhöhten Eisen- und Folsäurebedarf haben, den Sie eventuell mit Nahrungsergänzungsmitteln unterstützen müssen. Allgemein sollten Sie die oben bezeichneten Lebensmittel in der folgenden Häufigkeit essen:
- Fleisch: Fleisch ist der Eiweißlieferant Nummer eins. Zwei bis drei Mal in der Woche sollte ein gutes Stück Fleisch auf Ihrem Teller liegen. Um der Gewichtszunahme vorzubeugen, halten Sie sich möglichst an fettarme Sorten. Sind Sie Vegetarier, können Sie das Fleisch durch vegetarische Tofuprodukte ersetzen.
- Getreide und Vollkorn: Getreide enthält viel Eisen, weshalb Sie auf keinen Fall auf getreidehaltige Produkte verzichten sollten. Hirse, Rote Beete und Hülsenfrüchte halten Ihren Eisenhaushalt in Schach und können einem Mangel vorbeugen. Hülsenfrüchte wie Soja und Kidneybohnen liefern Ihnen zusätzlich Eiweiß und sollten einmal pro Woche gegessen werden. Mögen Sie Vollkornprodukte, sind Sie generell auf der richtigen Seite und können sich und Ihrem heranwachsenden Baby mit einem Müslifrühstück einen guten Start in den Tag bereiten.
- Gemüse und Obst: Jeden Tag steht bei Ihnen Obst und Gemüse auf dem Speiseplan. Es ist unerheblich, welche Sorten Sie bevorzugen – gesund sind sie alle. Als Zwischenmahlzeit oder zur Ergänzung bieten Kohl, Spinat, Kartoffeln, Tomaten, Orangen und Erdbeeren gleichzeitig eine besonders hohe Folsäurekonzentration.
- Fisch: Bis zu zwei Mal die Woche sollte Fisch auf Ihrem Speiseplan stehen. Hering, Lachs, Dorsch und Makrele sind reich an Omega-3-Fettsäuren und enthalten viel Jod. Auf Sushi hingegen sollten Sie während der Schwangerschaft aus Sicherheitsgründen verzichten.
- Milchprodukte: Gegen den täglichen Verzehr von Milch- und Käseprodukten ist nichts einzuwenden. Allerdings sollten Sie auf Rohmilch verzichten. Frische Milchprodukte enthalten viel Kalzium, Magnesium, Eiweiß und Zink, alles Mineralien, die für das Kind unverzichtbar sind.
Ernähren Sie sich abwechslungsreich, fettarm und achten Sie darauf, dass Sie der Heißhunger nicht zu häufig übermannt, können Sie die Gewichtszunahme durchaus begrenzen. Ideal ist eine Zunahme von knapp 12 Kilo während der Schwangerschaft. Trinken Sie vermehrt Wasser und Tee, sodass Ihre Blase und Nieren gut durchgespült werden – auf diese Weise verhindern Sie, dass sich Flüssigkeit in den Beinen einlagert.
Tipp zum Heißhunger: Sollte der Heißhunger Sie doch übermannen, greifen Sie doch zu Obst oder Gemüse? Als Zwischensnack eignen sich süße Erdbeeren oder Früchte hervorragend. Natürlich darf es auch einmal ein Stück Schokolade sein, ohne dass Sie sich Vorwürfe machen brauchen. Schokolade mag der gesunden Ernährung entgegenstehen, doch für Ihre Psyche ist die süße Leckerei ein Paradies.