
Die meisten bringen Fieber mit einer hochgradigen Erkältung oder Grippe in Verbindung. Allerdings sind die beiden klassischen Winterkrankheiten nicht das einzige, was die Körpertemperatur über ihren Normalwert von 37,4 °C steigen lassen kann. Erfahren Sie hier mehr zu dem eindeutigsten Anzeichen dafür, dass mit dem eigenen Gesundheitszustand irgendetwas nicht stimmt.
Ursachen für eine erhöhte Körpertemperatur
Grundsätzlich ist Fieber als eine Reaktion des Immunsystems zu werten. Verantwortlich dafür sind sogenannte Pyrogene, die entweder aus Zellresten, Giftstoffen oder anderen Antigenen bestehen können und den Körper dazu veranlassen, den Sollwert seines Wärmeregulationszentrums zu erhöhen. Da Antigene meist sehr hitzeempfindlich sind, hilft der Fieberzustand dem Immunsystem folglich dabei, die schädlichen Stoffe abzutöten. Zu den häufigsten Pyrogenüberträgern gehören:
Infektionen: Bakterielle und virale Erkrankungen gelten gemeinhin als die häufigste Ursache für Fieber. Dabei kann es sich entweder um eine vom Inneren des Körpers ausgehende Infektionskrankheit (z.B. Grippe, Erkältung oder allergische Reaktionen) oder eine von außen induzierte Entzündung handeln, wie sie etwa bei Wundverunreinigungen auftritt.
Vergiftungen: Die Einnahme von toxischen Substanzen ist zwar eher selten, kann aber auch als Grund für Fieberzustände in Frage kommen. Dabei muss es sich nicht unbedingt um Gefahrenstoffe handeln. Auch Tiere (z.B. Schlangenbiss) sowie eine Überdosis Medikamenten sind durchaus in der Lage, eine Vergiftung und Fiebersymptome hervor zu rufen.
Körpereigene Störungen: Liegt eine Fehlfunktion der Organe vor, ist ein Auftreten von Antigenen auch ohne körperfremde Bakterien und Viren denkbar. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Patient an Gefäßverengung leidet. Hier ist es die verringerte Wärmetransport- und Abgabefähigkeit, die zu einem Anstieg der Körpertemperatur führt. Zu den typischen Störungs- und Fehlfunktionskrankheiten gehören darüber hinaus Rheuma, Morbus Crohn und Thrombose.
Körperliche Aktivitäten: Wenngleich eine erhöhte Temperatur nach dem Sport oder durch körperliche Anstrengung nicht wirklich als Fieber bezeichnet werden kann, sind die Symptome doch die gleichen. Zurück zu führen ist dieses ‚Kurzzeitfieber‘ auf eine plötzliche Anregung des Stoffwechsels. Da die überschüssige Energie, welche bei körperlichen Aktivitäten produziert wird, nur bedingt umgewandelt wird, verbleibt ein Rest davon in Form von Wärme im Körper und verursacht einen vorübergehenden, fieberähnlichen Anstieg der Temperatur. Im Gegensatz zu krankheitsbedingtem Fieber besteht hier jedoch kein Grund zur Sorge.
Cool down – So gehen Sie erfolgreich gegen Ihr Fieber vor
Als Faustregel gilt: Spätestens ab einer Temperatur von 38,5 °C sollten Sie damit beginnen das Fieber durch Gegenmaßnahmen zu senken, um den Körper während seiner Abwehrreaktion zu entlasten. Eine Eigenbehandlung könnte dabei wie folgt aussehen:
- Kühlen Sie ihren Körper mit Hilfe von Stirn- und Wadenwickeln. Auf Kaltbäder sollte verzichtet werden, da sie den Körper möglicherweise einer Unterkühlung aussetzen könnten.
- Gerade bei Kindern und Menschen mit Organstörungen sollten sich die Maßnahmen relativ schonend gestalten. Neben Fieberzäpfchen kann hier leicht bekömmliche Nahrung helfen, welche die Darmtätigkeit verringert und den Organen so anstrengende Aufgaben erspart.
- Trinken Sie viel, denn der Körper kann durch Schwitzen zwar einen Großteil der überschüssigen Energie absondern, erleidet dabei jedoch einen enormen Flüssigkeitsverlust. Als Richtwert können 0,5 Liter zusätzliche Flüssigkeit für jedes Grad über dem Normalwert genommen werden.
- Sollte das Fieber trotz geeigneter Maßnahmen auch nach einigen Tagen nicht verschwinden oder besteht der Verdacht auf eine ernsthafte Erkrankung, die bislang noch nicht diagnostiziert wurde, sollten Sie definitiv zum Arzt gehen. Vielleicht ist eine medikamentöse Behandlung in diesem Fall unausweichlich.